Es war einmal
Wenn Kundenservice zum Albtraum wird – Die KleinundKrumm-Chroniken
Eine nachdenkliche Geschichte von Edeltraut Arschaufdecker – aus dem Bereich Nepper, Schlepper, Abzocker und Lügner
Zufälle, Parodien und frei erfundene Namen – ein rechtlicher Hinweis
Diese Geschichte ist eine Satire. Alle Personen, Firmen, Orte und Ereignisse sind frei erfunden oder wurden so stark verfremdet, dass keine Rückschlüsse auf reale Beteiligte möglich oder beabsichtigt sind. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig – oder beruht auf dem Umstand, dass die Realität gelegentlich jede Fiktion übertrifft.
Die Inhalte dieser Erzählung dienen ausschließlich der Unterhaltung, der zugespitzten Reflexion über absurde Kundenservice-Erfahrungen und der literarischen Verarbeitung digitaler Kommunikationsrealitäten.
Wer sich darin wiedererkennt, sollte sich fragen: „Warum eigentlich?“ Denn wie geschrieben: alles frei erfunden.
Sollten dennoch zufällig Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Kundendiensten oder Anwaltskanzleien bestehen, so ist dies... nun ja, ein Zufall. Oder sagen wir: ein literarisches Missverständnis mit Realitätsbezug.
Hauptfiguren dieser frei erfundenen Satire:
- Frau Luschinka Hurrende – Teamleitung für Vorschriften ohne Grundlage
- Herr Jämmerlings Primarion (JP) – Textbaustein-Maschine und Pseudonym-Profi
- Rechtsverdreher Anwalt Rechtsanwalt Peniberg – Verteidiger von Dingen, die es nicht gibt
Alles rein fiktiv. Und wenn nicht – umso schlimmer für die Wirklichkeit.
Kapitel 1: Das Portal der endlosen Möglichkeiten
In einem grauen Bürohochhaus in Mittelbedeutendstadt entstand eines Tages ein Portal namens KleinundKrumm.de. Die Idee war simpel: Menschen konnten Anzeigen einstellen. Kaufen. Verkaufen. Verschenken. Und wenn sie ganz mutig waren, sogar Pakete dazubuchen. Mit Glanz. Mit Schub. Mit allem, was niemand braucht.
Anfangs war alles noch ein bisschen menschlich. Doch je mehr Umsatz das Portal mit bunten Schaltflächen, "Top-Platzierungen" und "Sichtbarkeits-Keksen" machte, desto mehr entfernte es sich von seinem eigenen Zweck: Kommunikation.
Denn dort, wo früher echte Mitarbeiter saßen, werkelte nun eine Gestalt, die bald Legendenstatus erreichen sollte.
Kapitel 2: Die Dame mit der unsichtbaren Vorschrift
Eines Tages rief eine Mitarbeiterin des Portals beim langjährigen gewerblichen Nutzer an. Ihr Name: Frau Luschinka Hurrende.
Jahrelang durfte der Nutzer Artikel mit dem Standort seines Einzugsgebiets einstellen – üblich, logisch, realistisch. Doch Frau Hurrende hatte eine neue Direktive: "Das dürfen Sie nicht mehr. Ihre Artikel müssen am Sitz Ihrer Firma platziert sein. Andernfalls werden sie gelöscht."
Er fragte höflich nach den konkreten Passagen in den AGB. Antwort: Eine E-Mail – ohne Paragraphen, ohne Quellen. Warum? Weil es diese Regel nicht gab.
Der Nutzer musste also gezwungenermaßen die neue Umkreissuche verwenden. Eine Funktion, die – obwohl bereits zahlende Pakete gebucht waren – zusätzlich Geld kostete.
Auf Nachfrage, wie er Artikel aus Kundeneigentum im Einsatzgebiet anbieten könne, kam die Antwort: "Dürfen Sie nicht. Standort muss dem Unternehmenssitz entsprechen."
"Das ist wirtschaftlich Unsinn", meinte der Nutzer. "Das lohnt sich nicht."
Antwort Frau Hurrende: "Das ist eben so."
Ein anderer Mitarbeiter riet zu einem Trick: "Melden Sie sich privat an und stellen Sie es dann dort ein."
Ernsthaft? Ein Gewerbetreibender sollte also unter Vorspiegelung privater Verkäufe agieren, mit allen rechtlichen Risiken (Gewährleistung, Steuer, Wettbewerbsrecht), nur damit das Portal weiter verdient?
Das war nicht nur unseriös – es war nahe an strafbar.
Kapitel 3: Der Mann mit den vielen Namen
Er hieß offiziell Johannusifine Petrusifo, kurz: JP.
Interne Systeme kannten ihn als "Jonathan", "Jonas-Plaxter", "J. Plietscher" oder "JoPaschi". Mal freundlich. Mal barsch. Mal so, als hätte er sich beim Antworten selbst erschreckt.
Kollegen mieden ihn. Kunden fürchteten ihn. Er selbst aber hielt sich für eine Mischung aus Datenpapst und Paragrafenjongleur.
Seine Superkraft? Völlige Beratungsresistenz.
Wer ihm schrieb, bekam:
- Eine nichtssagende Textbausteinantwort,
- Später einen neuen Namen und die gleiche Antwort,
- Dann wochenlang nichts,
- Und schließlich: einen Anwalt.
Er liebte es, Widersprüche zu ignorieren, in Mailverläufen alles zu löschen, was für den Kunden sprechen könnte, und dann mit einem anderen Pseudonym zu antworten: "Wir haben Ihre Nachricht erhalten. Bitte sehen Sie von weiteren Nachrichten ab."
Der arme JP hatte offenbar nicht nur ein Kommunikationsproblem, sondern auch ein Identitätsproblem – und wurde zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko für das Portal selbst. Als man schließlich begriff, dass seine "Kündigungen" keine rechtliche Bindung hatten, durfte der Anwalt übernehmen.
Kapitel 4: Der Anwalt mit dem Nebelwerfer
Wenn JP nicht mehr weiterwusste (also fast immer), ging es an Herrn Peniberg.
Ein Anwalt mit einem sicheren Gespür für Formulierungen wie "aus unserer Sicht" und "nach interner Bewertung". Niemand wusste, was intern bewertet wurde. Wahrscheinlich nur: "JP hat keinen Bock mehr."
Herr Peniberg war Spezialist für PDF-Law. Sein Schreiben bestand aus:
- frei erfundenen Vertragsverletzungen,
- Behauptungen ohne Beleg,
- Floskeln mit juristischem Tonfall,
- und dem unausgesprochenen Wunsch: "Halt einfach die Klappe."
Besonders kreativ: Der Vorwurf, Anzeigen seien mehrfach "gelöscht und neu eingestellt" worden – obwohl nachweislich keine einzige Anzeige je gelöscht wurde.
Nun musste der Anwalt die Kündigung übernehmen – offenbar, weil die Kündigung des Möchtegern-Intelligenzbolzens JP keine rechtliche Gültigkeit hatte. Auch wenn Penibergs Schreiben auf denselben erfundenen Vorwürfen basierte – es kam zumindest vom Anwalt.
Ironischerweise hatte der Kunde nur wenige Tage zuvor noch ein kostenpflichtiges Sichtbarkeitspaket gebucht – ein neuer Vertrag mit Laufzeitbindung. Auch hatte er erst kurz vorher Gebühren für die Umkreissuche entrichtet. Vertragslaufzeit: 30 Tage. Gültigkeit der Kündigung: 1–2 Tage später.
Ein klarer Verstoß gegen die eigenen Vertragsbedingungen – aber juristisch scheint man bei KleinundKrumm eher aus dem Bauch heraus zu entscheiden.
Und noch interessanter: Der Anwalt vertritt offiziell ein Pseudonym – also eine erfundene Person, deren Existenz bei rechtlichen Auseinandersetzungen verschwiegen oder versteckt wird. Was aber, wenn man dieses Pseudonym plötzlich kennt? Wenn man es intern kennt, wie aus dem Anwaltsschreiben hervorgeht? Und wenn man gegen dieses Pseudonym wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung oder Hassrede Anzeige erstattet?
Würde man dann den Kunden kündigen, weil er gegen eine Figur vorgeht, die es angeblich nicht gibt – die aber gleichzeitig von einem Anwalt vertreten wird?
Man darf gespannt sein, wie sich diese Geschichte noch entwickelt – und was die eigenen Zeugen des Kunden zu berichten haben.
Es bleibt spannend.
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Kapitel 5: Das Echo der Öffentlichkeit
Die Geschichte machte die Runde. Immer mehr ehemalige Nutzer meldeten sich. Einige nickten nur müde – sie hatten das gleiche erlebt. Andere zeigten sich schockiert. Manche lachten. Doch niemand war überrascht.
Die Plattform blieb stumm. Keine Stellungnahme. Keine Erklärung. Nur das automatische Verneinen – vielleicht verfasst von JP in seiner Mittagspause unter dem Namen „Jonaplexus P.“
Währenddessen veröffentlichten unabhängige Portale ähnliche Erfahrungen. Der Kunde war nicht allein. Und KleinundKrumm längst kein Einzelfall mehr.
Kapitel 6: Der Ruf der Wahrheit
Der Nutzer dokumentierte weiter. Schrieb. Archivierte. Verlinkte. Erklärte. Er ließ sich nicht beirren – nicht vom Hausverbot, nicht von PDFs, nicht von Anrufen, die mehr Drohung als Dialog waren.
Er veröffentlichte ein virtuelles Hausrecht. Mit Ausschluss aller, die nur stören, drohen oder sich hinter Fake-Identitäten verstecken.
"Ihr wollt mich ausschließen? Dann gilt das ab sofort auch für euch. Nur diesmal mit klarer Begründung, Dokumentation und Humor."
Kapitel 7: Der Kanzleibrief im Rückspiegel
Monate später flatterte eine neue E-Mail ins Postfach. Wieder ein Anwalt. Diesmal höflicher. Vielleicht auch vorsichtiger. Vielleicht, weil man inzwischen verstanden hatte, dass Kunden nicht nur klicken – sondern auch schreiben, dokumentieren, veröffentlichen.
Doch die grundlegende Frage blieb:
Wie viel Realitätsverlust braucht ein System, um gegen seine eigenen Kunden Krieg zu führen?
Kapitel 8: Ein kleiner Klick für einen Kunden…
…ein großer Schritt für mehr Transparenz.
Die Geschichte wurde ein Fallbeispiel. Sie zeigte, was passiert, wenn Service zur Simulation wird. Wenn Anwälte Fiktionen verteidigen. Wenn Plattformen glauben, Kündigung sei die Antwort auf Kritik.
Und irgendwo da draußen klickt gerade jemand auf einen Link zur Wahrheit –
…und liest diese Geschichte.
Kapitel 9: Fortsetzung folgt. Automatisch.
Denn wo KleinundKrumm heute verstummt, beginnt andernorts die Debatte.
Und wer weiß? Vielleicht wird ja demnächst wieder jemand versuchen, einen Kunden zum Schweigen zu bringen –
…nur damit es am Ende noch lauter wird.
Kapitel 10: Der Spiegel in der Bildschirmfläche
Die Leser fragen sich: Ist das echt? Ist das übertrieben? Ist das ein Witz?
Und die Antwort lautet: Ja. Alles. Und mehr.
Denn wer Kommunikation durch Pseudonyme ersetzt, wer Kunden für lästig hält, wer Rechtsvertreter einspannt, um das eigene Versagen zu kaschieren, darf sich über Kritik nicht wundern – sondern sollte sich lieber fragen:
„Warum erkenne ich mich in einer frei erfundenen Geschichte so gut wieder?“
Kapitel 11: Die Tragik des Jämmerlings Primarion
Er war der Mann im Zentrum des Chaos. Der Pseudo-Dienstleister. Der Anti-Kommunikator. Der Hüter der Textbausteine. Sein Name – oder was davon bekannt war: Jämmerlings Primarion, kurz J. P.
Man munkelte, er sei nicht angestellt worden – sondern einfach im System erschienen. Vielleicht war er ein überambitionierter Praktikant, der nie gegangen ist. Vielleicht war er ein Code-Fehler mit Personalausweis. Was sicher war: Niemand wollte mit ihm arbeiten. Niemand wollte ihm begegnen. Niemand wollte seinetwegen am Montag anfangen.
Er war ein menschlicher Dauertiefdruck. Seine Fähigkeit zur Einsicht? Ein unentdeckter Kontinent. Sein Horizont? So tief, man müsste sich unterirdisch durchbuddeln, um ihn zu finden – und hätte dann trotzdem nur Gesteinsmehl in der Hand.
Kollegen mieden ihn, nicht weil sie es durften, sondern weil es psychische Selbstverteidigung war. Er sprach nicht mit Menschen – er beschallte sie. Seine Monologe klangen wie juristische Drohungen, verfasst von jemandem, der Google nur bis Seite 2 kennt.
Wenn man mit ihm sprach, hatte man das Gefühl, man telefonierte mit einem kaputten Drucker. Laut. Warm. Und voller leerer Seiten.
Jämmerlings Primarion war der menschgewordene Fehler 404.
Er verstand nicht, dass Kunden Kommunikation wollen. Oder Respekt. Oder irgendetwas anderes als „Ihre Anfrage wurde zur Kenntnis genommen“. Für ihn war der Kunde ein Störsignal. Ein Gegner. Eine Unannehmlichkeit auf zwei Beinen.
Er war die Art Mensch, die einem bei Gewitter den Regenschirm wegnimmt – weil es in der Anleitung nicht steht.
Und doch hielt er sich für unersetzlich. Für wichtig. Für klüger als die Realität.
Was ihn aber wirklich tragisch machte: Er war so sehr von seiner Rolle überzeugt, dass er nicht mal merkte, wie tief er sich täglich selbst entblößte. Jeder Satz von ihm ein intellektueller Selbstunfall. Jede Mail ein Beweis für das Versagen von Schulbildung, Medienkompetenz und Empathie.
Und während die Welt lachte – verstohlen, fassungslos, befreit – schrieb er die nächste Nachricht. Den nächsten Drohtext. Die nächste Verwirrung.
Vielleicht sitzt er jetzt irgendwo an seinem Schreibtisch – unter einer Lampe, die heller ist als seine Gedanken – und liest diese Zeilen.
Und vielleicht spürt er für einen Moment etwas. Vielleicht Reue. Vielleicht Einsicht. Vielleicht auch nur Magenschmerzen vom zu schnellen Kaffee.Aber eins ist sicher: Wer sich in dieser Geschichte wiederfindet, sollte sich nicht über den Text ärgern – sondern darüber, dass er ihn verdient hat.
NachwortDiese Geschichte ist – wie mehrfach betont – frei erfunden. Und dennoch, wer sich dabei ertappt fühlt, sollte sich fragen, ob Fiktion nicht manchmal näher an der Realität liegt, als einem lieb ist.Denn dort, wo Kunden mit Pseudonymen konfrontiert, mit Textbausteinen entmündigt und mit Einschüchterungstaktiken belegt werden, bleibt von Service nichts mehr übrig – außer Spott und digitale Realsatire.Diese Satire soll nicht verletzen. Sie soll aufrütteln. Und vielleicht auch all jenen eine Stimme geben, die in seitenlangen Korrespondenzen, bedeutungslosen Hotline-Floskeln oder juristischen Drohkulissen untergegangen sind.Wenn also irgendjemand meint, sich hier wiederzuerkennen – dann ist das kein Angriff. Sondern vielleicht nur der Moment, in dem eine Geschichte näher an der Wahrheit ist, als sie eigentlich sollte.XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXLesevorschau: Demnächst die Leidensgeschichte ...„Vom Flur zum Flop – Die Leidensgeschichte eines kleinen Mitarbeiters“Lesen Sie demnächst, wie ein kleines, verblendetes Mitarbeiterlein innerhalb eines Unternehmens alles daransetzt, das Gegenteil von Service zu leisten – und sich dabei auch noch für besonders klug hält.Unfähig zur Reflexion, unfähig zur Einsicht, unfähig zum Zuhören. Jedes Gespräch mit ihm ist wie ein Dialog mit einem Toaster: heiß, laut – aber am Ende kommt nur heiße Luft und eingebildete Überlegenheit heraus.Er hangelt sich von Mail zu Mail, kopiert Textbausteine, bastelt sich ein Ego aus Standardantworten und lebt in dem Glauben, man respektiere ihn – weil man genervt schweigt.Sein größter Irrtum? Er hält sich für systemrelevant. Dabei wäre der einzige Systemneustart, der wirklich helfen würde: ein kompletter Austausch seiner Selbstwahrnehmung.Er glaubt, Teil von etwas Größerem zu sein. Doch in Wahrheit ist er das störende Hintergrundrauschen. Das Echo einer Dienstleistung, die längst ihren Dienst quittiert hat.Eine Figur, die unter Kollegen gemieden wird, aber sich selbst für unersetzlich hält. Die anonym Signaturen tauscht, als wären es Orden. Und die jede Form von echter Verantwortung mit einem „Ihre Anfrage wurde zur Kenntnis genommen“ erschlägt.Er ist nicht besser als andere – nur lauter in seinem Scheitern. Und gerade deshalb wird seine Geschichte erzählt.Demnächst exklusiv: Die fiktive, aber beunruhigend realistische Chronik des kleinen Systemverlierers von Krumm & Krümmer.Ein psychologischer Tiefgang, der zeigt, wie man sich in einem Büro verstecken kann – selbst wenn keiner sucht.